Barcelona ist bekannt für seine Architektur. Die Stadt blickt auf eine 2000-jährige Geschichte zurück und somit reichen ihre Gebäude von der Zeit der Römer über die Epoche der Gotik, des katalanischen Jugendstils – dem Modernisme – bis hin zu hoch modernen, imposanten Gebäuden. Darunter auch zahlreiche Kunstwerke des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Kein anderer hat das Stadtbild Barcelonas so nachhaltig geprägt und berühmt gemacht wie „der Architekt Gottes“.
Der Architekt Gottes
Antoni Gaudí wird im Jahr 1852 als Sohn eines Kupferschmieds in Katalonien geboren und wächst dort in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Mit 17 Jahren zieht er nach Barcelona, um dort Architektur zu studieren. Im Laufe seines Lebens wird vor allem seine Liebe zum Göttlichen und zur Natur seine Bauwerke beeinflussen und seinen einzigartigen Stil prägen, der ihn später weltberühmt machte. Seine Spiritualität brachte ihm auch den Spitznamen „Architekt Gottes“ ein.
- „Die gerade Linie gehört dem Menschen, die gebogene Gott“ – Antoni Gaudí
- „In der Natur gibt es keine geraden Linien oder scharfen Ecken. Daher dürfen auch Gebäude keine geraden Linien oder scharfen Ecken haben.“ – Antoni Gaudí
- „Es ist nicht Kunst, wenn es nicht aus der Natur kommt.“ – Antoni Gaudí
Die Sagrada Familia
Mit der Sagrada Familia wollte Gaudí das perfekte Haus Gottes schaffen und die gesamte Bibelgeschichte in einem Bauwerk verewigen. Ihr Bau begann im Jahr 1882 und dauert bis heute an. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird sie das höchste Bauwerk Barcelonas und gleichzeitig die höchste Kirche der Welt sein. Nach Gaudis Tod setzten Generationen an Architekten und Ingenieuren seine Vision fort. Jedes kleines Detail hat eine Bedeutung:
Die achtzehn Türme der Sagrada stehen für:
- die Zwölf Apostel
- die vier Evangelien
- die Jungfrau Maria
- Jesu Christi
Die drei Fassaden:
- Geburtsfassade
- Passionsfassade
- Glorienfassade
Das Innenleben der Sagrada mit seinen Säulen, den bunten Fenstern und dem Licht- und Schattenspiel, erinnert an einen Sommerwald.
Der Park Güell
Der Park Güell wurde im Jahr 1914 erbaut und zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Er wurde nach dem Industriellen Eusebi Güell, ein Freund Gaudis, benannt, der de Bau des Parks in Auftrag gab. Eusebi Güell war damals sehr angetan von den Englischen Gärten und wollte etwas vergleichbares in Barcelona errichten lassen. So entstand die Idee einer Parkstadt mit Villen für die Oberschicht, die allerdings nie fertiggestellt wurde.
Heute ist der Park eines der beliebtesten Touristen-Ziele Barcelonas. Das Parkdesign ist ein beispielloser Ausdruck Gaudis Liebe zur Natur. Alle Bauten verlaufen in organischen Formen und Farben. Schon damals achtete der Architekt darauf, nur umweltfreundliche Materialien zu verwenden und verrichtete keine größeren Erdarbeiten. Das Ergebnis ist ein von Menschen erbauter Park, der sich dennoch so perfekt in die Landschaft einfügt, als wäre er schon immer dort gewesen.