DEUTSCHLAND & USA

Deutschland und USA

KULTURELLE UNTERSCHIEDE – DEUTSCHLAND & USA

Obwohl sowohl die USA als auch Deutschland durch die zunehmende Globalisierung und ihre enge historische Verbindung viele Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es auch zahlreiche Unterschiede, die sich auf den verschiedensten Ebenen bewegen, angefangen mit dem offensichtlichen Sprachunterschied, bis hin zu trivialen Faktoren wie dem Umgang mit Trinkgeld. Vor allem der sprachliche Unterschied zwischen Englisch und Deutsch fällt besonders bei jüngeren Generationen nicht mehr so sehr ins Gewicht, da Englisch eine zunehmend wichtige Rolle in der Schulbildung und der globalisierten Welt als Lingua Franca spielt und auch immer mehr englische Worte in der deutschen Sprache aufgenommen werden. Bezüglich des anderen Aspekts, der schon angesprochen worden ist, dem Trinkgeld, so müssen Deutsche sich vor allem bewusst sein, dass Trinkgelder, im Gegensatz zu Deutschland, in Amerika nicht schon in den Preisen eines Restaurants eingerechnet sind, sondern noch je nach Zufriedenheit des Kunden mit dem Service zusätzlich in Abhängigkeit vom Preis des Essens berechnet und gezahlt werden sollen.

Da Kellner in den USA oft unterhalb des Mindestlohns verdienen, sind sie von den Trinkgeldern abhängig, die die Gehälter unterhalb des Mindestlohns überhaupt erst möglich machen. Für gewöhnlich bewegen sich Trinkgelder in den USA bei normalen, mittelklassigen oder besseren Restaurants oberhalb von 15 Prozent, alles darunter wird als Unzufriedenheit ausgelegt. Auch im Umgang mit Patriotismus und Religion unterscheiden sich beide Länder enorm.


Während viele Deutsche aufgrund der Vergangenheit des Landes nicht allzu viel Nationalstolz und Patriotismus verspüren und ausleben, so ist in den USA das genaue Gegenteil der Fall. Das ganze Land steht voller Nationalfahnen und am 4. Juli wird der Patriotismus der Amerikaner besonders zur Schau gestellt.

Ähnliches gilt auch für Religion, die in den USA offener gezeigt wird und eine größere Rolle spielt als in Deutschland, obwohl Religion in beiden Kulturen als Privatsache behandelt wird, von der man nur äußerst selten spricht. Dennoch muss man bedenken, dass Deutschland deutlich säkularer ist als die USA, wo die Kirche unter anderem noch enormen Einfluss auf die Schulbildung hat. Neben dem Tabuthema der Religion in den USA sticht auch das Thema der Politik heraus, das man zwar gelegentlich unter engen Freunden und familienintern anspricht, wenn sich Wahlen nähern, jedoch nicht annähernd so einen zentralen Platz in der Gesellschaft einnimmt wie in Deutschland, außer der Wahlkampf für ein staats- oder bundesweites Amt hat begonnen.

Zu dieser Zeit rückt Politik plötzlich in den öffentlichen Fokus und die verschiedenen Kampagnen schalten mehrere Wahlwerbespots auf allen Programmen. Allgemein gilt auch die Faustformel „If you can’t say something nice, don’t say anything at all“, was den amerikanischen Optimismus wiederspiegelt. Im Gegensatz dazu sind Deutsche sehr viel offener mit ihrer Kritik, was vor allem im Geschäftsleben zu Missverständnissen führen kann.

Auch auf der Ebene der zwischenmenschlichen Kommunikation unterscheiden sich Deutsche und Amerikaner. In Deutschland bleibt man größtenteils still, wenn man jemandem zuhört.

In Amerika jedoch würde das als mentale Abwesenheit gewertet werden und man würde gefragt werden, ob man zugehört hat. Stattdessen wird das Zuhören durch verschiedene Gesten und knappe Worte angedeutet. Einer der größten Unterschiede zwischen den USA und Deutschland liegt in den Waffengesetzen. Je nach Bundesstaat gelten zwar andere Waffenrechte, aber es gibt in den USA mehr Feuerwaffen als Bürger und einige dieser Bürger schrecken nicht davor zurück, diese Waffen auch zu benutzen, wenn man unbefugt ihr Grundstück betritt. Sollte man also Schilder finden, die das Betreten eines Grundstückes warnen, so sollte man sich auch daran halten. Auch bei den Geschäftsöffnungszeiten und beim ÖPNV unterscheiden sich beide Länder enorm. So haben viele Läden in den USA, besonders große Supermarktketten, jeden Tag der Woche rund um die Uhr auf. Bezüglich des ÖPNVs muss gesagt werden, dass außerhalb von Großstädten quasi keiner existiert. Dementsprechend ist man auf ein Auto angewiesen, sollte man mal eine der wichtigen Metropolen verlassen wollen.

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